MHC-Damen belohnen sich mit dem ersten Meistertitel!
Im Penaltyschießen haben die Blau-Weiß-Roten gegen Alster die Nase vorn
Als Lucia Jimenez, die anschließend auch als wertvollste Spielerin des Final Four 2023 geehrt wurde, ihren Penalty als fünfte und letzte Schützin für den MHC verwandelte, gab es kein Halten mehr, denn nach zuvor zwei verlorenen Endspielen durfte das Team von Trainer Nicklas Benecke durch den 5:4 (1:0, 1:1)-Finalsieg nach Penaltyschießen gegen den Der Club an der Alster endlich den ersten deutschen Meistertitel im Feld bejubeln und das auch noch in der heimischen MHC Arena! Nachdem man zuvor schon zweimal am blauen Meisterwimpel geschnuppert hatte, war dies der verdiente Lohn für eine Bundesligasaison in der die MHC-Damen letztlich kein einziges Mal zu bezwingen waren. Daher an dieser Stelle herzlichen Glückwunsch ans gesamte Team zu einer nicht nur in dieser Saison hart erarbeiteten Deutschen Meisterschaft! „Wir haben heute phasenweise gut gespielt, haben aber auch nicht immer unser allerbestes Hockey gezeigt. Wir hatten auch das nötige Glück, das uns zuvor oft gefehlt hat. Es war vielleicht nicht das schönste Spiel von uns, aber das ist mir jetzt wirklich egal, denn ich glaube dass wir uns diesen Titel jetzt auch mal verdient haben“, herrschte bei MHC-Damencoach Nicklas Benecke Freude pur darüber, dass Pokal und Wimpel diesmal nicht an ein anderes, sondern an sein Team übergeben wurden. Bei den MHC-Damen flossen denn auch Tränen, aber diesmal waren es Tränen der Freude, hatte man doch den Finalfluch erfolgreich besiegt und hat als Deutscher Meister 2023 auch erstmals das Ticket für die EHL gebucht.
Dass die MHC-Damen im Finale vielleicht endlich einmal auch die nötige Portion Glück auf ihrer Seite haben, zeichnete sich im ersten Viertel schon ein wenig ab, als Lisa Schneider im MHC-Tor in der neunten Minute gleich zwei Strafecken von Alster-Kapitänin Victoria Huse glänzend parierte und Hannah Gablac für die Hamburgerinnen in der Schlussminute des ersten Viertels nur die Querlatte des MHC-Tores (15.) traf. Im zweiten Viertel gelang es den MHC-Damen dann den Druck auf das Tor von Alster-Torhüterin Mali Wichmann deutlich zu erhöhen als sie gegen Julia Hemmerle abwehren musste (18.). Wenig später zog Lucia Jimenez die erste Strafecke für den MHC, aber der Versuch von MHC-Kapitänin Stine Kurz wurde geblockt (20.). Lucia Jimenez setzte wenig später auch Nadine Kanler in Szene, deren Schuss das DCadA-Gehäuse aber knapp verfehlte (22.). Nur wenig später war es Fiona Felber die sich gut durchsetzte, in ihr Zuspiel auf Lisa Mayerhöfer brachten die Norddeutschen noch einen Schläger hinein, sodass Lisa Mayerhöfer nicht so abschließen konnte, das der Ball im Tor landete (25.). Den MHC-Torjubel sollte es aber noch vor der Halbzeitpause geben, als Lucina von der Heyde bei der zweiten MHC-Strafecke auf Carolin Seidel ablegte, deren Schuss knapp neben dem Torpfosten zum 1:0 (29.) ins Alster-Tor zischte. „Das hatten wir so gar nicht trainiert, aber Caro hat gesagt dass sie einen machen will“, verriet Nicklas Benecke nach dem Finale, dass es sich nicht um eine wirklich einstudierte Variante gehandelt hatte. „Es ist schon ein tolles Gefühl, wenn man in einem Endspiel so ein wichtiges Tor macht“, freute sich Carolin Seidel ,dass ihr Mut an diesem Tag so belohnt wurde.
In der zweiten Halbzeit machte MHC-Torhüterin Lisa Schneider da weiter wo sie aufgehört hatte und parierte die nächste Alster-Ecke von Hanna Granitzki (36.). In der 43. Minute bejubelte Alster zunächst ein vermeintliches Tor, doch letztlich gab es nur Strafecke für die Hamburgerinnen und wiederum war Lisa Schneider zur Stelle. Im Schlussviertel gelang es Alster den Druck auf das MHC-Tor zu erhöhen und nachdem die Eckenabwehr um Lisa Schneider zwei weitere Alster-Strafecken entschärfen konnte, war es dann die verflixte siebte Ecke für die Norddeutschen, als Katharina Haid den Eckenschuss von Victoria Huse per Stecher zum 1:1 (51.) ins MHC-Tor abfälschte. Etwas mehr als viereinhalb Minuten vor Spielende gab es Gelb für Clara Badia Bogner, die den MHC in Richtung Atletic Terrassa verlässt, um dort ihre Chancen im spanischen Nationalkader auch im Hinblick auf die Olympischen Spielen 2024 in Paris zu vergrößern. „Von da an war klar, dass es für uns in Unterzahl darum gehen würde ins Penaltyschießen zu kommen“, sollten die Nerven von Nicklas Benecke weiter stark strapaziert werden, als Alster in der 57. Minute Strafecke Nummer acht zugesprochen bekam und diese auch im MHC-Tor landete. Nach Heranziehung des Videobeweises fand dieses Tor aber keine Anerkennung und so musste wieder einmal in einem Damenfinale der Shootout die Entscheidung bringen.
Hier schlug die Stunde von Karlotta Lammers, die gemäß Absprache fürs Penaltyschießen ins MHC-Tor ging und damit für eine Geschichte sorgte, wie sie wohl nur der Sport schreiben kann, denn für Karlotta Lammers war es der letzte Einsatz vor ihrem bereits angekündigten Karriereende. „Ich habe die ganze Zeit für das Penaltyschießen trainiert, denn es war vorgesehen, dass ich das Penaltyschießen bestreite, wenn es in einem der Play-off-Spiele in den Shootout geht. Beim ersten Penalty habe ich dann nicht so gut ausgesehen, aber danach hat es gut geklappt. Jetzt höre ich quasi auf dem Höhepunkt auf“, hätte sich Lammers wohl kein besseres Ende ihrer Bundesligakarriere wünschen können. Den ersten Penalty verwandelte Hannah Gablac tatsächlich sehr sicher für Alster und als zweite Schützin lief MHC-Kapitänin Stine Kurz an, die bei ihrem Versuch von Alster-Keeperin Mali Wichmann gefoult wurde. Lucina von der Heyde trat an den Siebenmeterpunkt und es hieß im Shootout 1:1! Für Alster war als nächstes Anne Schröder an der Reihe, dabei gelang es Karlotta Lammers ihr den Schusswinkel so schwer zu machen, dass der Ball das Tor verfehlte! Nun trat Fiona Felber für den MHC an, den ersten Schuss wehrte Wichmann ab, aber Felber reagierte schnell und versenkte den Nachschuss zum 2:1 für den MHC. Hanna Granitzki glich zum 2:2 aus, aber Lucina von der Heyde legte nach, als sie ihren Penalty ohne große Umschweife wie mit einem Laserstrahl zum 3:2 ins Hamburger Tor schweißte! Nun schlug endgültig die Stunde für Karlotta Lammers, die den Versuch von Katharina Kirschbaum hielt. Clara Badia Bogner hatte nun schon den Meistertitel auf dem Schläger verfehlte aber das Alster-Tor. Alster-Kapitänin Victoria Huse musste treffen und tat dies auch – 3:3! Nun war es an Lucia Jimenez als letzter Schützin und die spanische Nationalspielerin bewies starke Nerven und versenkte die Kugel zum 4:3-Sieg im Shootout und machte damit das Meisterstück der MHC-Damen perfekt! Für Clara alles Gute für die Aufgabe bei Atletic Terrassa und für Karlotta auf dem weiteren Lebensweg!