Spielberichte vom Wochenende 7. & 8. September
Zum Saisonstart gibt es für die MHC-Herren zwei statt der erhofften drei Punke – 6:3-Sieg nach Penaltyschießen beim GTHGC
Die Feldhockey-Bundesligasaison hat für die MHC-Herren nicht ganz nach Wunsch begonnen, denn zum Saisonauftakt musste sich der Meister am Samstag beim Aufsteiger Großflottbeker THGC nach einem 6:3 (1:1, 3:3)-Sieg nach Penaltyschießen mit zwei statt der angestrebten drei Punkte begnügen. „Wir sind über dieses Ergebnis enttäuscht, denn wir sind hierhergekommen um drei Punkte und nicht zwei mitzunehmen“, räumte MHC-Herrencoach Andreu Enrich ein, dass man sich den Auftakt des Doppelspielwochenendes in Hamburg dann doch etwas anders vorgestellt hatte, bei dem auf die Blau-Weiß-Roten am Sonntag (13 Uhr) noch die Finalneuauflage beim Hamburger Polo Club wartet, der seinerseits am Samstag mit dem Münchner SC den anderen Aufsteiger mit 4:1 (2:0) bezwang. „Wir waren besser als sie, haben mehr Chancen kreiert, aber wir waren nicht effektiv genug. Beim Stand von 3:1 war für uns alles okay, aber dann haben wir zu viele Strafecken zugelassen und da waren sie sehr, sehr effektiv. Unsere Eckenabwehr war nicht gut genug und so haben wir sie zurück ins Spiel gebracht“, gibt es hier für Enrich noch ganz klares Steigerungspotenzial. „Am Ende haben wir nochmal alles versucht, aber auch der Platz kam unserem Spiel nicht entgegen“, beobachtete nicht nur Enrich, wie der Ball auf dem GTHGC-Kunstrasen doch recht häufig versprang und ein geordnetes Aufbauspiel sichtbar erschwerte.
Neben dem wegen Hüftbeschwerden länger ausfallenden Justus Weigand, muss Enrich aktuell in Hamburg auch auf den zweiten Olympia-Silbermedaillegewinner verzichten, allerdings aus einem schönen Grund, sind Flor und Gonzo doch am Donnerstag Eltern geworden, einen ganz herzlichen Glückwunsch dazu! So lief denn Thomas Habif bei seiner Bundesligapremiere im MHC-Trikot denn auch gleich als ebenfalls frisch gebackener Onkel auf. Ebenfalls ihre Ligapremiere im MHC-Dress gaben am Samstag beim GTHGC Ben Hasbach und Matteo Poljaric. Nachdem die erste Momente im ersten Spielviertel durchaus dem MHC gehörten, kamen die Gastgeber in der 10. Minute zur ersten Strafecke des Spiels. Den Schuss von Levi Holthusen konnte Florian Simon im MHC-Tor zunächst abwehren, doch der Nachschuss fand auf Umwegen zu Bennet Nees, der für den Aufsteiger zum 1:0 traf. Fast hätte Marius Leser postwendend die Chance zum Ausgleich gehabt, aber die Hamburger konnten ihn gerade noch rechtzeitig stoppen (11.). Die 13. Minute sollte sich nicht als Unglücksminute herausstellen, als Tim Seagon Raphael Hartkopf zum 1:1-Ausgleich in Szene setzte. Zu Beginn des zweiten Viertels verpasste Matteo Poljaric ein Zuspiel nur knapp (16.), der wenig später die Grüne Karte sah (21.), was den MHC aber nicht aus dem Konzept brachte, der den Hausherren in der zweiminütigen Überzahl keine Torgelegenheit ermöglichte. Die Gelegenheit mit einer Führung in die Halbzeitpause zu gehen, ließen die MHC-Herren ungenutzt, als sie aus einer Serie von drei Strafecken (28./29.) kein Kapital schlagen konnten.
In der zweiten Halbzeit zeigten die Blau-Weiß-Roten ein sehr überlegenes drittes Viertel und auch wenn Jossip Anzender auch MHC-Strafecke Nummer vier nicht nutzen konnte, als er an GTHGC-Torwart Nicolas Hillmann scheiterte (33.), sollten weitere Tore für den MHC fallen. So reagierte in der 38. Minute Nico Reichert am schnellsten, als Hillmann mit einer Hereingabe von Raphael Hartkopf Probleme hatte und drückte die Kugel zum 2:1 für den MHC über die Torlinie. Wenig später stand auch Ben Hasbach goldrichtig und erhöhte auf 3:1 (41.). Im Schlussviertel gaben die Blau-Weiß-Roten diese Führung aber aus der Hand, als zunächst Niklas Plattenteich eine Serie von drei GTHGC-Strafecken mit dem 3:2 (48.) abschloss und schließlich in der 52. Minute Nikolas Wellan eine weitere Strafecke der Hamburger zum 3:3-Ausgleich nutzte. Die drei Punkte hätten dennoch nach Mannheim gehen können, als Andreas Rafi mit einer Strafecke an Hillmann scheiterte (53.) und wenig später Raphael Hartkopf den GTHGC-Keeper schon überwunden hatte, aber bei seinem Siebenmeter nur den rechten Torpfosten traf (55.). So blieb es nach 60 Minuten beim 3:3 und das Penaltyschießen musste über den Extrapunkt entscheiden. Im Shootout wechselten beide Teams den Goalie, was sich beim MHC bezahlt machen sollte, den Adrian Rafi parierte sowohl den ersten Versuch von Jonathan Wilkinson als auch den dritten GTHGC-Penalty von Levi Holthusen glänzend und machte beim zweiten Versuch der Hamburger von Joe Morrison den Winkel so spitz, dass dieser das Tor verfehlte. Beim MHC lief es dagegen glatt, denn mit
Raphael Hartkopf, Jan-Philipp Fischer und Matteo Poljaric trafen die drei angetretenen MHC-Schützen allesamt und sorgten im Shootout für einen 3:0-Erfolg. ma
MHC-Damen zeigen beim Wittler Debüt vor allem in Hälfte eins Spielfreude – 4:0-Auftaktsieg beim GTHGC
„Wir sind mit dem ersten Spiel und vor allem mit der ersten Halbzeit zufrieden. Ich finde wir haben das gut gemacht defensiv und mit Ball und hatten eine gute Chancenverwertung. Wir haben schnell mit 4:0 geführt, das hat es dann ein bisschen einfacher gemacht“, freute sich MHC-Damencoach Christian Wittler am Sonntag über den 4:0 (4:0)-Auswärtssieg beim Großflottbeker THGzum Bundesligaauftakt, der ihm auch selbst ein gelungenes Punktspieldebüt als neuer Trainer des amtierenden Vizemeisters bescherte. Dass die Blau-Weiß-Roten angesichts des ersten Ligaspiels aber auch noch Luft nach oben haben, verschwieg Wittler nicht. „Die zweite Halbzeit hat mir nicht gefallen, da haben wir nicht mehr gespielt was wir können sondern haben da so ein bisschen mitgespielt mit den Flottbekern, dementsprechend geht die zweite Halbzeit dann auch nur 0:0 aus“, nahm Wittler auch angesichts einer überaus strapaziösen Anreise die drei Punkte aus der Hansestadt aber gerne mit zurück ans Neckarplatt.
Dass die MHC-Damen am Samstag satte zehn Stunden gebraucht hatten um nach Hamburg zu gelangen, war ihnen zunächst überhaupt nicht anzumerken. Blieb das schöne Zusammenspiel zwischen Rückkehrerin Sonja Zimmermann und Verena Neumann (5.) noch ohne Folgen für die Gastgeberinnnen, zog Sonja Zimmermann wenig später die erste MHC-Strafecke und Kapitänin Stine Kurz ließ sich nicht lange bitten und traf zum 1:0 (6.) für Blau-Weiß-Rot. Wenig später war Kurz dann im eigenen Schusskreis in der Verteidigung zur Stelle (7.). Die Blau-Weiß-Roten blieben am Drücker und in der 14. Minute holte Aina Kresken die nächste Strafecke für den MHC heraus. Den ersten Eckenschuss von Stine Kurz konnte die Hamburger Keeperin Marta Kucharska zunächst abwehren, aber erneut kam Stine Kurz an den Ball deren Nachschuss Aina Kresken per Stecher zum 2:0 (14.) ins GTHGC-Tor beförderte. Das erste Viertel war noch nicht vorbei, da passte Sonja Zimmermann auf Verena Neumann, die das 3:0 (15.) erzielte.
Auch im zweiten Viertel blieben die MHC-Damen das bessere Team und fast hätte Verena Neumann erneut zugeschlagen, verpasste ein Zuspiel in der 23. Minute aber knapp. Die 23. Minute war noch nicht abgelaufen, da hatte MHC-Torhüterin Chiara Vischer das Glück der Tüchtigen, als ihr die Kugel zwar durch die Beine gespitzelt wurde, aber die frisch gebackene Tante Agustina Habif zur Stelle war, um den Ball am überschreiten der Torlinie zu hindern. Sonja Zimmermann zwang Kucharska zu einer Parade (26.) und auch gegen Lisa Mayerhöfer war die Hamburger Torfrau zunächst zur Stelle, der Ball landete aber bei Fiona Felber, die zum 4:0 (27.) traf. Fast wäre vor der Halbzeitpause auch noch das 5:0 gefallen, aber nach schönem Zuspiel von Charlotte Gerstenhöfer war Kucharska gegen Nadine Kanler zur Stelle (28.).
Die zweite Hälfte gestaltete sich weit weniger spektakulär, so parierte Chiara Vischer in der 38. Minute gegen Maria Delfina Thome Guastavino und verhinderte so den Treffer für den GTHGC. Lisa Mayerhöfer hätte wenig später für den MHC erhöhen können, kam aber knapp nicht an den Ball (39.). Eine MHC-Strafecke von Lucina von der Heyde landete in der Hamburger Eckenabwehr (42.). Im Schlussviertel hatten beide Teams noch Torgelegenheiten, aber es sollte beim verdienten 4:0-Erfolg für die MHC-Damen bleiben. ma
Bittere Schlussphase lässt die MHC-Herren ohne Lohn – 1:2-Niederlage beim Hamburger Polo Club
Die kleine Neuauflage des vergangenen DM-Finales war am Sonntag ein spannendes und enges Spiel, allein der Ausgang war am Sonntag diesmal nicht im Sinne der MHC-Herren, die sich in den Schlusssekunden beim Vizemeister Hamburger Polo Club knapp mit 1:2 (1:1) geschlagen geben mussten. „Es ist ein komisches Gefühl und sehr enttäuschend, wenn man Punkte in der letzten Minute verliert und selbst das freie Tor in den letzten fünf Sekunden verfehlt. Auf der anderen Seite bin ich stolz auf die Mannschaft. Die Jungs haben eine tolle Leistung mit einer wirklich sehr soliden Defensive und sehr viel harter Arbeit gezeigt. Gerade unsere jungen Spieler haben sich auf einem schwierigen Platz gegen ein absoluten Top-Gegner, mit vielen internationalen Spielern in den Reihen, sehr gut verhalten“, stimmte für MHC-Herrentrainer Andreu Enrich die Leistung der Blau-Weiß-Roten, die sich dafür aber schmerzhafter Weise nicht in Form von Zählbarem belohnen konnten.
Dabei setzten die Blau-Weiß-Roten in ihrem zweiten Saisonspiel zunächst den ersten richtig großen Akzent, als Mario Schachner einen schnellen Angriff einleitete und auf Peer Hinrichs spielte, der auf Andreas Rafi weiterleitete. Andreas Rafi nutzte den ihm zur Verfügung stehenden Raum und überwand HCP-Torwart Jasper Milt zum Mannheimer 1:0 (8.). Auf der anderen Seite hielt Adrian Rafi diese Führung im ersten Viertel fest, als er eine Doppelchance von Leon Thörnblom zunichte machte (15.). Im zweiten Viertel verstoppte Luis Holste freistehend den Ball, sonst wäre das 2:0 für den MHC möglich gewesen (21.). Auch Tim Seagon hatte kein Glück, als sein Versuch das Tor der Hamburger verfehlte (22.). Polo antwortete mit einem schnellen Angriff über Tom Craig und Tim Brand spielte die Kugel Überkopf über Adrian Rafi hinweg. Der berührte zwar noch den Ball, doch die Kugel flog weiter in einer Bogenlampe in Richtung des MHC-Tores und auch Moritz Himmler konnte nicht mehr verhindern, dass der Ball die Torlinie zum 1:1-Ausgleich (22.) überquerte. Erik Kleinlein war solches Glück dagegen nicht hold, als er das HPC-Tor verfehlte (28.).
Nach der Halbzeitpause zeigte sich zunächst Lenn Hoffmann in der MHC-Abwehr aufmerksam (36.) und in der 37. Minute war Adrian Rafi gegen Tim Brand zur Stelle. Als Raphael Hartkopf mit Grün draußen brummte kamen die Gastgeber zu ihrer ersten Strafecke im Spiel. War die Eckenabwehr am Samstag im Auftaktspiel gegen den GTHGC noch anfällig, zeigten die Blau-Weiß-Roten diesmal eine starke Eckenabwehr. So klärte Linus Müller diesen Eckenversuch der Hamburger souverän (39.). Wenig später kam der HPC zu Ecke Nummer zwei, hier entschärfte Adrian Rafi den Eckenschuss von Nick Woods (42.). In der Schlussphase des dritten Viertels verpassten die MHC-Herren das mögliche 2:1, als zunächst Tim Seagon (44.) am Tor vorbei zielte (44.). Luis Holste scheiterte keine Minute später an Milt im HPC-Tor, eroberte den Ball aber noch einmal zurück und zielte aus etwas spitzem Winkel über das Hamburger Tor (45.). Auch im Schlussviertel stand die MHC-Eckenabwehr in der 57. Minute sicher, als Adrian Rafi erneut gegen Woods parierte. 90 Sekunden vor Spielende gab es Ecke Nummer vier, die abgelaufen wurde, aber es gab die nächste Strafecke für den HPC und als noch 65 Sekunden auf der Uhr waren, war es schließlich wiederum Tim Brand, der per Stechertor der starken MHC-Eckenabwehr beim 2:1 (59.) dann doch einmal das Nachsehen gab. Damit war das Match aber noch nicht vorbei und Adrian Rafi verließ nach dem zweiten Gegentor das MHC-Tor zugunsten eines elften Feldspielers. Fast hätten die Blau-Weiß-Roten noch das Penaltyschießen erzwungen, aber mit der letzten Aktion im Spiel verpassten Ben Hasbach und Matteo Poljaric bei der Hereingabe von Mario Schachner das eigentlich freie HPC-Tor und ließen stattdessen die Hausherren die drei Punkte bejubeln, schade Jungs! ma