„MHC Legenden“ – Die männliche Jugend B von 1975

„MHC Legenden“ – Die männliche Jugend B von 1975

Der Mannheimer HC hat sich in jüngster Vergangenheit sowohl bei Aktiven als auch in der Jugend zahlreiche blaue Wimpel gesichert, die allesamt ihren Ehrenplatz im Clubhaus am Feudenheimer Neckarkanal gefunden haben. Einer sticht mit seinen Fransen besonders hervor – es ist der von 1975 von der männlichen Jugend B. Das mag für manche nichts Besonderes sein, für den MHC war es jedoch der erste deutsche Meistertitel in seiner Vereinsgeschichte.

Rückblende. Am 14. Juni 1975 sicherten sich 14 Spieler des damaligen badischen Meisters – der Hockeyverband Baden-Württemberg (HBW) wurde erst am 22. Juni 1996 aus der Taufe gehoben – auf eigener Anlage die deutsche Meisterschaft. Und das war damals eine Punktlandung. Denn nach Erfolgen gegen Club Raffelberg (3:2) und den Hamburger Polo Club (2:0) konnte sich der MHC im letzten Spiel gegen den Dürkheimer HC – die Endrunde wurde damals in Spielen jeder gegen jeden ausgetragen – aufgrund seiner Tordifferenz eine Niederlage mit einem Tor Unterschied leisten. Als die Mannschaft des 2001 verstorbenen Trainers Florian Geyer zehn Minuten vor dem Abpfiff mit 0:1 in Rückstand geriet, war Bangen am Neckarkanal angesagt. Doch die zuvor seit zwei Jahren ungeschlagenen Gastgeber wollten zumindest ein Unentschieden erreichen, was auch dem Spielverlauf entsprochen hätte. Das klappte zwar nicht, doch trotz der Niederlage war Freude pur und anschließend Feiern im 2007 abgerissenen alten Clubhaus angesagt. Sogar – natürlich unter Aufsicht – mit einem Gläschen Sekt…

50 Jahre später und das auf den Tag des Triumphes genau trafen sich neun Aktive dieser ersten Meistermannschaft der Jahrgänge 1959/1960 im neuen Clubhaus, um das nicht alltägliche Jubiläum zu feiern. Einige sind mittlerweile Rentner, andere stehen kurz davor. Aber alle schwärmen noch heute vom damaligen Zusammenhalt, der dem Team mit Jungs fast ausschließlich aus dem Stadtteil Feudenheim den zuvor nicht unbedingt erwarteten Erfolg ermöglichte. Und zur Feier des Tages hatten sie auch Club-Mäzen Klaus Greinert eingeladen, unter dessen Trainingsleitung die meisten von ihnen später die Regionalliga Süd unsicher machen sollten. Der freute sich mächtig über die in dieser Form nicht erwartbare Zusammenkunft: „Das ist doch einfach großartig.“ Denn einige waren immerhin aus dem hohen Norden angereist, ein anderer hatte extra seinen Urlaub verschoben.

Na klar, dass die „Weißt Du noch“ – Frage nicht nur einmal gestellt wurde. Aber ein Aspekt fiel den meisten sofort ins Auge. „Wir haben ja alle unterschiedliche Trikots an, der Micky (Granato), Gänser (Gänsmantel) und Kemmes (Kemkemer) sogar nur T-Shirts.“ Und Mitspieler Rainer Hettinger wusste zu berichten, dass es als „Prämie für die Meisterschaft“ vom damaligen Präsidenten Günther Kuchenbuch einen Satz Fred-Perry-Hemden gab. Dessen Sohn Lars, inzwischen 2. Vorsitzender beim MHC, ließ es sich nicht nehmen, in launigen Worten der Gruppe zu danken und ihnen anschließend die MHC-Ehrennadel zu überreichen. Und Geschäftsführer Falk Tischer kletterte sogar auf eine hohe Leiter, um den hoch oben im Clubhaus aufgehängten blauen Wimpel mit den Fransen herunter zu holen.

Danach stand dem Gruppenbild mit Wimpel nichts mehr im Wege: „Wir wollen aber genauso stehen wie 1975“, lautete die Forderung an den Fotografen. Gesagt, getan, und nach einem gemeinsamen Essen trennte man sich mit dem gegenseitigen Versprechen, sich künftig nicht mehr so lange Zeit für ein Wiedersehen zu nehmen.

Foto 1975:
obere Reihe v.l. Thomas Strubel, Christian Böhm, Michael Granato, Lutz Wachsmuth, Christian Uhrig, Jürgen Gänsmantel, Thomas Kille, Ralf Weiß. Untere Reihe v.l. Michael Strubel, Christian Schilling, Joachim Arnold, Frank Kaltenbach, Matthias Kemkemer, Rainer Hettinger, Trainer Florian Geyer.

Foto 2025
obere Reihe von links: Christian Böhm, Christian Uhrig, Jürgen Gänsmantel, Thomas Kille, Ralf Weiß. Untere Reihe von links: Christian Schilling, Joachim Arnold, Frank Kaltenbach, Rainer Hettinger.

leo

 

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