Junges MHC-Damenteam erst im DM-Finale gestoppt – Trotz 1:5 Finalniederlage war es ein tolle Hallensaison

Junges MHC-Damenteam erst im DM-Finale gestoppt – Trotz 1:5 Finalniederlage war es ein tolle Hallensaison

Es wäre natürlich das Sahnehäubchen einer ohne Zweifel tollen Hallensaison für unsere MHC-Damen gewesen, wenn sie sich am Sonntag zum zweiten Mal nach 2016 die deutsche Hallenkrone hätten aufsetzen können. Auch wenn die 1:5 (0:2)-Finalniederlage gegen den Düsseldorfer HC verständlicherweise für Tränen der Enttäuschung sorgte, war doch die gesamte Hallenhockey-Bundesligasaison der MHC-Damen mit der deutschen Vizemeisterschaft alles andere als ein Trauerstück, sondern sie zeigte ein überaus junges Team mit viel Kämpferherz und Leidenschaft, dass sich seinen Weg bis ins DM-Finale bahnte. „Das 5:1 ist vielleicht doch ein bisschen hoch, letztendlich aber verdient. Ich glaube man hat schon gesehen warum Düsseldorf gerade die Topmannschaft ist, weil sie sehr abgezockt sind und das richtig gut machen. Hier und da hat uns etwas die Kaltschnäuzigkeit gefehlt und vielleicht hier und da auch ein bisschen das Glück. Ich bin trotzdem unfassbar stolz auf die Mädels, denn hätte mir vorher jemand gesagt dass wir heute hier Finale spielen, dann hätte ich ihn für verrückt erklärt“, konnte MHC-Damencoach Nicklas Beneckes seine im Altersdurchschnitt 21,7 Jahre alte Truppe für deren Entwicklung in der nun abgelaufenen Hallenrunde nur loben. „Wir können aus dieser Hallenrunde sehr viel herausziehen, sowohl mannschaftlich als auch individuell und greifen dann im Feld auch mit unserer Argentinien-Power wieder neu an und versuchen das natürlich mal auf unsere Seite rumzureißen“, ging der Blick von Benecke schon auf die Fortsetzung der Feldrunde voraus.

Im letzten Spiel der Hallenrunde konnten die MHC-Damen den klar favorisierten DHC im ersten Viertel zunächst ganz gut vom Toreschießen abhalten, ließ sich Karlotta Lammers im MHC-Tor doch von Sara Strauss (8.) und Elisa Gräve (9.) nicht überwinden. Erst als die Düsseldorferinnen nach einer Hinausstellung gerade wieder ihre fünfte Feldspielerin auf den Platz brachten, gab es einen unaufmerksamen Moment bei den Blau-Weiß-Roten, die der Feldmeister zum 1:0 (13.) durch Sara Strauss nutzte. Der Treffer war noch nicht recht verdaut, da legte erneut Strauss kurz vor Viertelende zum 2:0 (15.) nach. Im zweiten Viertel hatten die MHC-Damen diesen Schock aber gut verdaut und mit etwas Glück hätte Sonja Zimmermann fast das 2:1 erzielt, doch sie bekam in der 27. Minute nicht den nötigen Druck auf ihren Torabschluss. Danach parierte Karlotta Lammers eine Strafecke von Lisa Nolte (28.) und die erste Halbzeit des Finales war gespielt.

Nach der Halbzeitpause zeigte die Körpersprache bei den MHC-Damen dass man dieses Endspiel noch längst nicht abgehakt hatte. In der 33. Minute hatten die Blau-Weiß-Roten dann auch Pech, als Pia Lhotak eine Strafecke von Sonja Zimmermann mit dem Schläger von der Düsseldorfer Torlinie beförderte und für die bereits geschlagene DHC-Keeperin Nathalie Kubalski rettete. Mitten in die Drangphase der MHC-Damen hinein schloss erneut Strauss einen Konter zum 3:0 (40.) ab. Darauf reagierte der MHC aber fast prompt, als Kapitänin Nadine Kanler eine Strafecke herausholte (42.). Kanler war bei diesem Standard auch für die Hereingabe zuständig. Stine Kurz legte ab, Sonja Zimmermann täuschte an, ließ aber die Kugel passieren und Charlotte Gerstenhöfer brachte den MHC mit 3:1 (43./ Strafecke) längst überfällig auf die Anzeigetafel. Kurz vor Viertelende verhinderte dann Karlotta Lammers das mögliche 4:1 durch Selin Oruz (45.).

Im Schlussviertel verpasste Sonja Zimmermann das mögliche Anschlusstor zum 3:2, als sie mit einer Strafecke an Kubalski scheiterte (49.). Stattdessen gelang Elisa Gräve etwas glücklich das 4:1 (51.). Nun riskierten die MHC-Damen alles und Karlotta Lammers verließ das Tor zugunsten einer zusätzlichen Feldspielerin. Die Blau-Weiß-Roten blieben mutig, aber dem Treffer von Charlotte Gerstenhöfer versagten die Unparteiischen wegen gefährlichen Spiels die Anerkennung (59.). Stattdessen setzte Pia Lhotak mit dem 5:1 (60.) ins leere MHC-Tor den Schlusspunkt dieses DM-Finales.

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