Als Außenseiter nach Düsseldorf

Als Außenseiter nach Düsseldorf

Am Wochenende steigen in Düsseldorf die Endturniere um die deutsche Meisterschaft – Der Mannheimer HC hofft auf Titel

„Natürlich ist das eine Herausforderung“: MHC-Trainer Andreu Enrich hat Respekt vor Rot-Weiss Köln.

Es ist fünf Jahre her, dass sich die Männer vom Mannheimer HC für ein Final Four um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft qualifizieren konnte. Am 5. Februar 2017 schaffte es der MHC in Mülheim an der Ruhr sogar bis ins Endspiel, das gegen Rot-Weiss Köln mit 3:4 im Penaltyschießen verloren ging. Und eben dieses Starensemble ist als Titelverteidiger von 2020 – im vergangenen Jahr wurden Corona bedingt keine Titelkämpfe ausgetragen – am Samstag (16.30 Uhr) beim Final Four in Düsseldorf Gegner des MHC im Halbfinale.

Die Rheinländer gehen als Favorit in die Begegnung. Doch Trainer Andreu Enrich hat mit seinem Team Video-Material gesichtet, „um einem in der Defensive sehr aggressiven und in der Offensive mit hoher individueller Stärke ausgestatteten Gegner beizukommen. Natürlich ist das eine große Herausforderung, aber der Matchplan steht, und wir werden unsere Chancen bekommen“, kann der Übungsleiter bis auf den erkrankten zweiten Torhüter Lukas Stumpf, der durch Florian Simon ersetzt wird, personell aus dem Vollen schöpfen.

Es wird letztlich darauf ankommen, ob die starke MHC-Abwehr den Angriff des Meisters mit seinem Top-Torschützen Christopher Rühr (40 Saisontreffer) in Schach halten kann, Torhüter Jean Danneberg erneut einen Sahnetag erwischt und die Stürmer unberechenbar bleiben und sich wie im Viertelfinale in die Torschützenliste eintragen können.

Im zweiten Vorschlussrundenspiel ist Vizemeister Berliner HC leichter Favorit gegen den Harvestehuder THC, der im Viertelfinale Südmeister TSV Mannheim knapp mit 8:7 ausgeschaltet hatte.

Während bei den Damen Experten das erste Semifinale zwischen Titelverteidiger Club an der Alster Hamburg und Vizemeister Düsseldorfer HC (12 Uhr) als vorweggenommenes Endspiel bezeichnen, haben die MHC-Damen im anderen Halbfinale am Samstag (14.15 Uhr) mit Rot-Weiss Köln den vermeintlich leichtesten Gegner erwischt.

Darüber hinaus haben sie an diesen aufgrund der vergangenen K.o.-Spiele nur gute Erinnerungen. Am 4. Februar 2016 schaltete der MHC die Rot-Weißen im Halbfinale in Lübeck aus und wurde einen Tag später zum bisher einzigen Mal durch einen 4:3-Endspielerfolg über den Düsseldorfer HC deutscher Hallenmeister. Auch am 28. Januar 2017 hieß der Sieger nach dem Viertelfinalspiel gegen Köln (5:4 nach Penalty-Schießen) Mannheimer HC. Ein gutes Omen also für die Mannschaft von Trainer Nicklas Benecke, die erstmals seit 2019 wieder ein Final Four erreicht hat?

„Die Tagesform wird entscheidend sein. Wenn wir wie im Viertelfinale gegen Harvestehude ein gutes oder sogar sehr gutes Spiel zeigen, können wir Köln, das ein ebenso junges Team wie wir hat, bezwingen“, zeigt sich der Coach optimistisch. Dazu allerdings gilt es, „sowohl mit Pia Maertens eine der derzeit besten Spielerinnen Deutschlands als auch mit der erfahrenen Lea Stöckel deren Strategin auszuschalten. Das sind schon Spielerinnen, die den Unterschied ausmachen“, tüftelt Benecke an einer Lösung, wie er diesem Duo die Zähne ziehen kann. Mit Camille Nobis trifft der MHC außerdem auf eine ehemalige Mitspielerin, die 2019 studienbedingt in die Domstadt gewechselt war.

Mit 22 Treffern ist Maertens die zweitbeste Torschützin der Hallensaison, doch auch Charlotte Gerstenhöfer braucht sich mit ihren 18 Toren keineswegs verstecken. „Durch unsere Teststrategie hat es zum Glück keine weiteren Corona-Fälle gegeben, so dass wir mit dem kompletten Kader antreten können“, hofft der Übungsleiter gleichzeitig auch darauf, dass ein guter Boden zur Verfügung steht. „Denn dieser eigens für die Meisterschaften verlegte Boden stellte sich in der Vergangenheit des Öfteren als Problem dar.“

Das Final Four ist mit Corona bedingt zugelassenen 750 Zuschauern an beiden Turniertagen ausverkauft, alle Begegnungen werden über sportschau.de und den Kanal spontent von twitch.tv per kostenlosem Livestream übertragen.

Final Four in Düsseldorf

Damen
1. Halbfinale, Samstag 12 Uhr: Düsseldorfer HC – Club an der Alster Hamburg,
2. Halbfinale,Samstag 14.15 Uhr: Mannheimer HC – Rot-Weiss Köln
Herren
1. Halbfinale, 16.30 Uhr: Rot-Weiss-Köln – Mannheimer HC
2. Halbfinale, 18.45 Uhr: Harvestehuder THC – Berliner HC

Damen
Sonntag 12 Uhr: Endspiel
Herren
Sonntag 15 Uhr: Endspiel

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