Und wieder jubeln die Dragons!

Und wieder jubeln die Dragons!

Erneute 0:1-Niederlage der MHC-Damen im Trophy-Finale

Für die MHC-Damen war Wettingen 2017 schon mal ein gutes Pflaster, gewannen die Blau-Weiß-Roten damals doch in der Gemeinde im Schweizer Kanton Aargau mit dem EuroHockey Indoor Club Cup als deutscher Hallenhockeymeister 2016 den höchsten Europacup-Wettbewerb in der Halle. Im Feld wäre es zwar diesmal bei der EuroHockey Club Trophy 2023 in Wettingen quasi eine Nummer kleiner gewesen, doch den zweithöchsten europäischen Clubwettbewerb im Feldhockey hätten die MHC-Damen dann doch zu gerne gewonnen, gerade weil man es in der Neuauflage des Vorjahresfinales erneut mit dem KHC Dragons aus Belgien zu tun bekam. Leider blieb aber am Ostermontag der Wunsch Vater des Gedankens, denn wie schon 2022 bejubelte der Club aus Brasschaat einen 1:0 (1:0)-Sieg über die MHC-Damen, die damit wieder einmal ein Endspiel nur als zweiter Sieger beendeten. 

Ein Umstand der spürbar an MHC-Damentrainer Nicklas Benecke nagte, wollte er mit seiner Mannschaft doch endlich nach einem Finale mal nicht mehr den anderen beim Jubeln zuschauen. „Wir verlieren heute verdient mit 0:1 gegen die Dragons. Wir waren halt wieder finalmäßig einfach nicht gut unterwegs“, sah der MHC-Coach zu viele individuelle Fehler und seine Mannschaft nicht mit der Kompaktheit, die gerade beim Schlüsselspiel um den Gruppensieg gegen Hampstead &Westminster und letztlich in der gesamten Vorrunde noch vorhanden war. „Ich bin ehrlich gesagt mit meinem Latein langsam am Ende“, hatte Benecke doch sehr gehofft den Finalfluch am Ostermontag endlich brechen zu können.

Im Endspiel gaben die Dragons gleich zu Beginn des ersten Viertels klar den Ton an und Lisa Schneider musste schon in der zweiten Minute gegen Anna Gil zur Stelle sein. Der Druck der Dragons führte auch zur ersten KHC-Strafecke, wobei Lisa Schneider den Eckenschuss von Stephanie De Groof parierte und Lucina von der Heyde den Ball aus der Gefahrenzone beförderte (6.). Die 13. Minute stellte sich als Unglücksminute heraus, als die eigentlich freistehende Nadine Kanler überrascht davon schien, dass der Ball tatsächlich zu ihr kam. Obwohl die Blau-Weiß-Roten nicht so richtig im Spiel waren, schaffte es Lucia Jimenez mit einer Einzelleistung in der Schlussminute des ersten Viertels eine Strafecke für den MHC zu holen. Der erste Versuch von MHC-Kapitänin Stine Kurz landete an einem belgischen Fuß und auch die Wiederholungsecke brachte keinen Erfolg.

Die vertane Doppelchance zur eigenen 1:0-Führung sollte sich schnell rächen, denn kurz nach Beginn des zweiten Viertels traf die freistehende Abigail Raye zum durchaus verdienten 1:0 (17.) für die Dragons. Fasst hätte Anna Gil per Stecher nur wenige Sekunden später auf 2:0 erhöht, aber der Ball ging knapp über das MHC-Tor (17.). Danach folgte dann aber die eigentlich beste Phase der MHC-Damen in diesem Finale, als Lucia Jimenez Schuss von KHC-Keeperin Maïté Bussels über die Querlatte gelenkt wurde (19.) und wenig später auch Charlotte Gerstenhöfer die belgische Torfrau nicht überwinden konnte (22.). Glück hatte der MHC auch keines, so schien Bussels bei einem hohen Ball schon geschlagen, aber Fleur Verboven beförderte den Ball Überkopf weg vom eigenen Tor (23.). Noch in derselben Minute verfehlte erneut Gerstenhöfer das KHC-Gehäuse nur knapp und es blieb beim 0:1-Pausenrückstand.

Was sich die MHC-Damen für die zweite Hälfte vorgenommen hatten, geriet dann schon in der 32. Minute weitgehend in Vergessenheit, als Agustina Habif zunächst Gelb sah und fünf Minuten raus musste und sich dann auch noch Stine Kurz mit Grün zur ihr gesellte, womit die Blau-Weiß-Roten erst einmal eine doppelte Unterzahl überstehen mussten. Dies gelang zwar sehr gut, aber natürlich waren die Strafzeiten wenig förderlich fürs eigene Offensivspiel, was auch für die Grüne Karte für Julia Hemmerle im Schlussviertel galt (49.). Während es dem MHC-Spiel an Durchschlagskraft nach vorne fehlte, entschärfte Lisa Schneider gleich zwei De Groof-Ecken (48., 56.). Schneider verließ denn auch knapp zweineinhalb Minuten vor Ende den Kasten, aber in künstlicher Überzahl brachten die MHC-Damen nicht mehr als eine Gelbe Karte für Florencia Habif in der Schlussminute zustande.  

Nach oben scrollen