Den Titel im Visier

Den Titel im Visier

Die Damen und Herren des Mannheimer Hockeyclub reisen zum Final Four nach Frankfurt

Als Titelverteidiger geht der Mannheimer HC am Wochenende ins Final Four in der rund 4000 Zuschauer fassenden Frankfurter Ballsporthalle. Doch von der Mannschaft, die am 30. Januar 2022 in Düsseldorf deutscher Meister wurde, sind am Samstag (16.30 Uhr) im Halbfinale gegen den Harvestehuder THC gerade noch einmal sechs Akteure dabei. Daher geht das Team von Trainer Andreu Enrich auch nicht als Favorit in die Begegnung mit dem in dieser Saison noch ungeschlagenen Nordmeister.
„Wir haben das Erreichen des Final Four vor Beginn der Saison nach dem Einbau zahlreicher Debütanten überhaupt nicht erwartet, gehen daher ohne jeden Druck, dafür aber mit viel Motivation in das Spiel gegen den HTHC“, sagt Enrich. „Natürlich wollen wir auch gewinnen und würden uns freuen, wenn uns sehr viele Fans aus dem Club vor Ort lautstark unterstützen.“
Der spanische Coach weiß, dass sein Team eine schwere Aufgabe erwartet. Immer noch gelenkt werden die spielstarken Hamburger vom ehemaligen Welthockeyspieler Tobias Hauke, der mittlerweile 35-Jährige kann eine Partie wie kein Zweiter lesen, glänzt dabei mit starken Anspielen und würde seine Karriere gerne mit einem Titelgewinn beenden. Fehlen wird dem HTHC mit Michael Körper der Torschützenkönig der Bundesliga (45 Treffer), der Österreicher hat im Viertelfinale die gelb-rote Karte gesehen und ist daher ein Spiel gesperrt. Auch Kapitän Xaver Hasun und Luis Holste, im vergangenen Jahr mit dem MHC Meister, sind angeschlagen.
Beim MHC wird Mario Schachner für den im Viertelfinale so starken Marius Leser, der mit der amerikanischen Nationalmannschaft bei der Hallen-WM im antritt, auflaufen. Ansonsten bietet Enrich das Team auf, das im Viertelfinale die Zehlendorfer Wespen souverän mit 10:4 ausschaltete.
Die letzten K.o.-Spiele gingen beide an den MHC, 2010 im Endspiel in Berlin nach dem 4:3 nach Verlängerung und damit dem Meistertitel und im Viertelfinale 2012 mit einem 11:7-Erfolg.

Im zweiten Vorschlussrundenspiel (18.45 Uhr) stehen sich Vizemeister Berliner HC, der im Viertelfinale knapp den TSV Mannheim (7:6) bezwungen hatte, und der Club an der Alster gegenüber. Hier ist kein eindeutiger Favorit auszumachen, die Tagesform entscheidet.

Bei den Damen kommt es im ersten Halbfinale (12 Uhr) zur Neuauflage des Endspiels aus dem Vorjahr, das der in dieser Saison bisher ungeschlagene MHC in Düsseldorf gegen den späteren Meister Düsseldorfer HC klar mit 1:5 verlor. „Erst mal freuen wir uns, dass wir überhaupt das Final Four erreicht haben“, sagt Trainer Nicklas Benecke. „Und dann ist es natürlich sehr spannend, dass wir zum ersten Mal in dieser Saison nicht der Favorit sind. Ziel muss es sein, die zu ärgern, und ich bin gespannt, ob wir das hinbekommen“, sagt der Coach.
Und vielleicht gelingt gegen das Nationalspieler-Ensemble aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt endlich der Überraschungscoup, nachdem auch die letzten beiden Endspiele im Feld 2021 und 2022 im Penalty-Schießen jeweils knapp verloren gingen.

Im anderen Semifinale zwischen dem Club an der Alster Hamburg und dem Münchner SC (14.15 Uhr) sind die Mädels aus der Hansestadt favorisiert, die beiden Endspiele sind dann am Sonntag um 12 Uhr (Damen) und um 14.45 Uhr (Herren) terminiert.

Info: Der Streaming-Dienst twitch.tv berichtet auf seinem Kanal spontent rund 15 Stunden über alle Spiele des Final Four.

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